Während der Zeit der Republik blieb sie formell in Kraft, sogar bis zur Neuordnung durch Kaiser Diokletian (Ende des Prinzipats). Ihn prägender Zeitzeuge der gracchischen Reformbemühungen war Sulla. Gelegentlich wich der Senat zu seinen Sitzungen in Tempelanlagen aus, wie den Tempel des kapitolinischen Iuppiter oder den Dioskurentempel. Jahrhundert bis zum Zusammenbruch im Bürgerkrieg von 49/45 v. Im konstitutiven Sinne war das Amt weiterhin grundsätzlich nicht vererbbar. Chr. Instruktive Beiträge zum Gewohnheitsrecht: Titus Livius 1, 7, 1; Dionysios von Halikarnassos 1, 86. [109], Nero machte zunächst als souveräner Richter von sich Reden,[110] der die Augustus’ Traditionen aufgriff. v. E. Flaig unter Mitarbeit von E. Müller-Luckner, München, 2013a, 101-128 Eine begriffliche Herleitung aus dem Kontext des Konstitutionalismus des 19. [8] Daran sollte auch die Tatsache nichts ändern, dass Kaiser Konstantin 313 n. Chr. Ob Oktavian Sondervollmachten innehatte – ähnlich eines Gaius Iulius Caesar – wird kontrovers diskutiert. Am ehesten geht die Forschung daher von einer Mischverfassung aus, die sich aus monarchischen, aristokratischen und demokratischen Elementen zusammensetzt. Aufgrund ihres unbeugsamen und starren Festhaltens an diesen Grundsätzen kam die Geistlichkeit bis zur Mitte des 2. Den dabei eroberten Gebieten wurden teils abgestufte Selbstverwaltungsrechte eingeräumt, teils wurden sie in römische Provinzen verwandelt. Chapter 3 ff. innehatte (Imperium proconsulare maius). Jahrhundert v. Chr. Mit Aufkommen des Jupiterpriesters schwand seine Bedeutung wohl wieder, wobei die Bedeutungsschwerpunkte der Verehrungskulte im Einzelnen umstritten sind. Noch frühere Berichterstatter waren Quintus Fabius Pictor und Lucius Cincius Alimentus, die zu den ältesten Geschichtsschreibern überhaupt zählen. die Epoche der Spätantike (in der älteren althistorischen Forschung auch als Dominat bezeichnet) begann. gingen die fiskalrechtlichen Angelegenheiten und die Organisation der Heeresgliederung auf den Zensor über, der ab 312 v. Chr. Er etablierte eine zentrale Regierungsgewalt, der alle Behörden unterstellt waren. Für das antike Rechtsleben hatten die sozialen, sittlichen und auf Herkunftsfragen beruhenden Regeln einen hohen Stellenwert. Durch die lex Hortensia (287 v. Die methodische Auslegung von Rechtsnormen gewann durch die Einführung der dialektischen Umkehrung von Lehrsätzen zusätzlich an Wirkung, so durch das argumentum e contrario und das argumentum a minori ad maius. [56] Der Senat konnte de jure zwar nur Rat erteilen, de facto schuf er politisch tragende Entscheidungen. Er versuchte den Sklaven, Frauen und Kindern ihre Situation zu erleichtern. Beispielsweise will Dionysios von Halikarnassos Literatur von Quintus Fabius Pictor studiert haben. [9], Die Gründung Roms als befestigte Stadt wird dem kulturellen Einflussbereich der Etrusker im frühen 6. [29], Zur Gesellschaftsordnung der Königszeit und Grundlage der Verfassung gehörte die Familie (familia). Der hatte sowohl das Recht, Kandidaten bindend vorschlagen (commendatio), als auch bloß zu empfehlen (suffragatio). Die rhetorische Konstruktion von Konsens in der römischen Republik, in: Genesis und Dynamiken der Mehrheitsentscheidung, hg. Dionysios von Halikarnassos 2, 60 (Numa Pompilius); 3, 1 (Tullus Hostilius); 3, 37 (Ancus Marcius). Unter Kaiser Konstantin wurde Byzanz 326 n. Chr. Sie hatten imperium maius inne, was unbeschränkte Amtsgewalt bedeutete. Zu Beginn der Spätantike lag das Gesetzgebungsmonopol ausschließlich beim Kaiser. Von diesen gab es anfangs zwei, später jedoch zehn. Chr.) Zum Zeichen ihrer Macht trugen sie Rutenbündel, in deren Mittel ein Beil steckt. Die Plebejer h… Chr. Charakteristischerweise ging das so vor sich, dass Teilgewalten und Einzelrechte aus den Ämtern ausgegliedert und auf den Kaiser erweitert wurden. 1 Die Verfassungen der Königszeit und der Republik Die Verfassung der Königszeit (753 – 509 v. Damit will er insbesondere der Gilde der Juristen den Hinweis geben, sie solle nicht versuchen, das politische System der frühen und hohen Kaiserzeit (staats-)rechtlich erfassen zu wollen. Obgleich verfassungsrechtlich nicht konstitutiv bindend, wurden sie von den Magistraten regelmäßig umgesetzt. Der offiziellen Proklamation der „Wiederherstellung der Republik“ („restitutio rei publicae“) stellte er ein „militärisches imperium“ entgegen, das er gleichsam unbefristet wahrnahm, da er es nach zehnjähriger Festschreibung immer wieder verlängerte. Beherzt auftretende Vertreter der einst vorherrschenden Rechtsschulen gab es nicht mehr. Das Prinzip des Mehrkaisersystem wurde auch anschließend praktiziert um die Reichsherrschaft effektiver zu gestalten, wenngleich Diokletians Viererherrschaft schon kurz nach seinem freiwilligen Rücktritt 305 zusammenbrach. Erschwerend kommt hinzu, dass in der römischen Frühzeit überhaupt nur wenige schriftliche Werke geschaffen wurden und diese weitgehend bei der Eroberung Roms durch die Gallier 390 v. Chr. Übriggeblieben waren vereinzelte Gremien, die im Interesse der Stände Provinzialpolitik betrieben. setzte Skirenfürst Odoaker den weströmischen Kaiser Romulus Augustulus ab. Betroffen sind davon vornehmlich die leitenden Amtsführer der jeweiligen Epochen, zunächst die Könige, dann die Prätoren und Konsuln, später die Kaiser. Unter Numa Pompilius soll Blutrache allerdings verboten worden sein. Diese waren kompliziert gegliedert und nach festen Verfahrensreglements organisiert. Jahrhundert war die Rolle des Senats davon geprägt, dass er seine eigenen Standesinteressen pflegte, aber auch in die kaiserliche Politik und Verwaltung eingebunden war. Beachtung verdient noch die Epitome Iuliani, eine Einführungsvorlesung des Rechtslehrers (antecessor) Julian zu einer Sammlung mit 124 Novellen. fiel das Reich in eine Krise, die sich schnell auswuchs und über ein halbes Jahrhundert dauern sollte. An Empfehlungen und Vorgaben des Senats war das concilium plebis nicht gebunden. Königliche Insignien wie das elfenbeinerne Zepter und der elfenbeinerne Thron, sollen Dionysios folgend, auch bei den ersten Konsuln noch eine Rolle gespielt haben. So wird entgegengehalten, dass Flaig den staatsrechtlichen Begriff verzerre, wenn er für seine Definition widerspruchsfreie Kompetenzabgrenzungen und Legitimität zu staatlichem Handeln fordere. Häufig waren die Gesetze Abwehrversuche durch Bildung von Umgehungstatbeständen.[50]. [8], Die Wahl der höchsten Staatsbeamten, auch der Konsuln, war somit in die Hände der „comitia centuriata“ gelegt. In Krisenzeiten durfte sich das Kollegium der Konsuln auflösen, um die Amtsaufgaben auf den Diktator übertragen zu können. Es tobte alsbald ein offener Bürgerkrieg. Jahrhunderts v. Chr. Soweit bejaht, wird festgestellt, dass während der Kaiserzeit selbstverständliche Kernkompetenzen, wie die zur Gesetzgebung und zur Ausübung von Vetorechten, dem Senat in dieser Zeit verwehrt gewesen sein sollen. Jahrhunderts v. Chr. Die Verfassung der Römischen Republik book. [65] Nach Schaffung weiterer 14 tribūs im 4. und 3. [9] Die kritischen Fragen zu den Quellen können nur insoweit überwunden werden, dass eine Mehrzahl von Berichten zum gleichen Lebenssachverhalt sich zur (zumindest eingeschränkten) gegenseitigen Kontrolle eignen. Die Ädilen behielten ihre marktordnenden Funktionen, wohingegen den Quästoren die Verwaltung der Staatskasse entzogen wurde, um sie auf kaiserliche Beamte zu übertragen. Als pontifex maximus war Augustus zudem oberster Aufseher der römischen Kulte. Das Recht, Kompetenzen und Oberaufsichten über die der extramagistratischen Ämter zu stellen (seit Sulla waren das das Volkstribunat und daneben der Senat), leitete er sich aus der Machtfülle seines Kaiseramtes ab, sodass es keines weiteren außerordentlichen Amtes bedurfte. große Teile des hellenistisch orientierten Ostens des Mittelmeerraums unter Kontrolle. Das Amt des Prinzeps war durch die Verfassung nicht vorgegeben, bedeutete allerdings Alleinherrschaft. Ab 366 v. Chr. [158] Mit einer Währungsabwertung sollte letztlich die Wettbewerbsfähigkeit wiederhergestellt werden und scheiterte ebenso. Dieses Recht wurde im Jahr 5 n. Chr. erneut diktatorische Vollmachten an, die dieser lediglich ablehnte, ausschlaggebend war vielmehr Oktavians Machtverständnis, das er offen kommunizierte. Jahrhundert v. Chr. Noch Mommsen schrieb dem Prinzipat Züge eines dyarchischen Nebeneinanders von Senat und Kaiser zu. [31] Auch Königsgesetz soll ein Tötungsgesetz (paricidas-Gesetz) des Königs Numa Pompilius gewesen sein, heute verstanden als erste Spur für ein archaisches Strafgesetz. Die ersten 21 tribūs des römischen Staatsgebiets entstanden angeblich schon bis 495 v. Der Kaiser konnte sich auf die Wiederherstellung der Republik insoweit nicht berufen, als sein Vorgehen durch keine Rechtsgrundlage gedeckt war. Die Römische Republik lässt sich am ehesten als Mischverfassung mit aristokratischen und gewissen … Wichtigste Gesetzesform waren die leges, zuständig für deren Erlass waren die Komitien. Der Zugang zum inzwischen vererbbaren Senatorenamt war deutlich erleichtert worden, die angeführte strukturelle Klassifizierung entwertete ihn aber nur und bedeutete letztlich seinen Niedergang. erlaubte es Plebejern, auch Pontifikat und Augurat auszuüben. [146] Der Stand der Ritter verschwand während der Spätantike von der Bildfläche. Der entscheidende Schritt war die oratio, die „Thronbotschaft“ des Princeps, die zunächst in Abwesenheit, später in seinem Beisein im Senat verlesen wurde. De jure war die Kaiserwürde aber auch nach Augustus nie erblich. Beide konnten einen jeweiligen Nachfolger benennen, den sie zu ihrem Mitregenten (Caesar) machten. von den Zensoren „auf Lebenszeit“ ernannt. [119] Ulpian, zuvor bereits Gaius, hoben hervor, dass constitutiones, welche zumeist Edikte (so durchweg während der julisch-claudischen Dynastie),[120] Dekrete oder Reskripte (zunehmend seit Vespasian),[121] neben den Senatsbeschlüssen in der Kaiserzeit die zentrale Form der Gesetzgebung waren. Voraussetzung zur Aufnahme war der Nachweis eines größeren Vermögens; Consulare (=bereits Consul gewesen) besaßen höchstes Ansehen;§ Der Senat wies Consuln und Prätoren die Amtsbereiche zu. Innerhalb der Stadtgrenzen hatten römische Bürger ein Provokationsrecht gegenüber der Volksversammlung, wenn sie sich durch die Gewalt staatlicher Magistrate beeinträchtigt sahen. Dieser Schachzug habe die Judikatur professionalisiert. „Sed in primis ad fontes ipsos properandum […]“, https://rompedia.wikia.org/wiki/Römische_Verfassung?oldid=19184. [15] Theodor Mommsen thematisiert auch die ursprünglichste Königsfunktion überhaupt, die des obersten Richters im Rahmen der staatlichen Gerichtsherrschaft.[16]. Der äußerlich als Republik „getarnte“ Prinzipat war in seiner monarchischen Struktur verfassungsrechtlich nicht abgesichert und nun dem Untergang geweiht. Er besann sich bei seiner Gesetzgebung insbesondere in den Jahren 223/4 auf die Hervorhebung moralischer Grundsätze und schärferem Sanktionsrecht im Falle von Ordnungsverstößen, womit er die teils despotische Rechtspraxis seiner severischen Vorgänger korrigierte. Nach republikanischem Verständnis waren sie unverbindliche Empfehlungen, Kommuniqués. [131] Detlef Liebs beschrieb Justinians Verfahrensstil beim Erlass neuer Gesetze. [20] Beim augurium deuteten die Priester des ältesten Priesterkollegiums, die Auguren, nach besonderen Regeln die Zeichen der Götter. ein Edikt, das den Christen den Zugang zu öffentlichen Ämtern versperrte, ihre Gottesdienste verbot, die Zerstörung ihrer Gotteshäuser anordnete und ihre heilige Schriften (siehe Märtyrer der heiligen Bücher) verbannte[102] und letztlich ihre Bürgerrechte kassierte. Bei eingehenderer Betrachtung zeigt sich aber eine Verschiebung der Bedeutung der Institutionen. Grundlage ist in der Königszeit und der Republik jeweils eine eigene Verfassung. [151] Mommsens einflussreiche, jedoch zeitgebundene Beurteilung des spätrömischen Reiches, wird mittlerweile abgelehnt. Prinzipien der römischen Republik Überlege, mit welchen Maßnahmen man eine Alleinherrschaft verhindern könnte. Letztlich wandelte sich dies allerdings zum Schlechten.[111]. Kunkel sprach von ihm anerkennend als dem „ruhenden Pol des römischen Staatslebens.“[55] In der Königszeit gehörten ihm ausschließlich Angehörige patrizischer Adelsgeschlechter an, die in das verhältnismäßig unbedeutende Amt „hineingeboren“ wurden. [157] Privates Vermögen lag in den Händen einer relativ kleinen Oberschicht. und dem 7. Als glebae adscripti[159] („an die Erdscholle Gebundene“) wurden sie Sachen gleichgestellt und konnten zusammen mit dem Grundstück veräußert oder vindiziert werden. endete der Prinzipat, als Diokletian die Tetrarchie gegen die Alleinherrschaft einführte und dazu ein Maßnahmenpaket grundlegender Verwaltungs-, Wirtschafts- und Gesellschaftsreformen schnürte. Die Gesetzgebungskompetenzen und die formelle Zuständigkeit für Gesetzgebungsverfahren lagen in der römischen Republik in unterschiedlichen Händen. (UTB für Wissenschaft: Uni-Taschenbücher, 460) ISBN 3-8252-0460-X ISBN 3-506-99405-0; Verfassungs- und Sozialgeschichte der römischen Kaiserzeit. Ab 367 v. Chr. Die offizielle Sprachregelung für Gesetze lautete wieder lex. Zur Rettung einer demokratischen Gesetzgebung hätte es wohl eines Übergangs von einer „unmittelbaren“ zu einer „repräsentativen“ Verfahrensstruktur bedurft. Möglicherweise an ihn angelehnt, etablierte sich durch die Leges Liciniae Sextiae das Konsulat. Sie waren Staatspriester, die vornehmlich dem Kult und Ritus verpflichtet waren. [8], Ab 235 n. Chr. Die „göttliche“ Komponente des Kaisertitels entsprach einer hellenistischen Tradition und wurde in den Provinzen des Ostens gepflegt. Kostenlos registrieren und 48 Stunden Die Römische Republik üben . Premium Funktion! Diokletian gliederte auch die Militär- und Zivilverwaltung rechtlich auf und beide wurden durch eine eigene geheime Staatspolizei (agentes in rebus) flankiert. Neid, Missgunst, Korruption, Erpressung und überzogene Machtgelüste prägten den konservativ-patrizischen und senatstreuen römischen Uradel sowie die patrizisch-plebejische Geldaristokratie gleichermaßen. Gesetzgeberische Funktionen übten die Komitien unter Augustus noch regelmäßig aus, so beispielsweise zur Bestätigung der augusteischen Ehegesetze. Der Senat bestand aus ehemaligen Magistraten, sie hatten allerdings zu Anfang der Republik keine politischen Rechte, sondern nur eine beratende Funktion. Die rechtspolitische Kompetenz des Senats fasst Kunkel so zusammen, dass er eine Parallele zur Verwaltungsarbeit und -hoheit des deutschen Gemeinderates (auf kommunaler Ebene) zieht. Chr.) Ab Ende des 3. Wie bedeutend die Rolle der Sklaven in der Spätantike noch war, ist in der Forschung umstritten, zumindest war sie rückläufig. [161] Die gesellschaftliche Mobilität war in der Spätantike zudem sehr hoch; in der neueren Forschung wird sie als die höchste in der gesamten römischen Geschichte angesehen.[162]. Zu Beginn eines Amtsjahres legte der Prätor die Grundsätze der Rechtsanwendung und Rechtsschutzverheißung (Klagen, Einreden und Einwendungen) fest. Die Verfassung entstand aus der des römischen Königreichs und entwickelte sich in den fast fünfhundert Jahren der Republik substanziell und bedeutend - fast bis zur Unkenntlichkeit. Von der großen Mehrheit der Römer wurde er verehrt, sein verfassungsrechtliches Werk gar als Pax Augusta verklärt. ; als Sohn eines griechischen Feldherren als Geisel nach Rom verschleppt) berichtete über römische Republik und beschrieb dabei die Verfassung Roms als „eigentümlich“.